Gas-Frühwarnstufe ist kein Grund zur Sorge

Stadtwerke Unna sind auf Notfallszenario vorbereitet

Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Mittwoch die Frühwarnstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. Das Ministerium sieht Hinweise dafür, dass sich die Gasversorgungslage erheblich verschlechtern kann. Zuvor hatten die europäischen Regierungschefs die russische Forderung abgelehnt, dass Gaslieferungen in Rubel bezahlt werden sollen.

Die Stadtwerke sind sich ihrer Verantwortung für die Versorgungslage in Unna bewusst und für eine mögliche Notlage vorbereitet.

Aktuell besteht noch keine Mangellage. Der Schritt dient aber der rechtzeitigen Vorbereitung auf einen möglichen russischen Lieferstopp und eine dann folgende Unterversorgung. „Die Ausrufung der Frühwarnstufe ändert für die Gas- und Fernwärmekunden in Unna erst einmal nichts. Die Gasversorgung in Unna ist gesichert.“, sagt Geschäftsführer Jürgen Schäpermeier. Aufgrund der Speicher ist für das Frühjahr und den Sommer kein Engpass zu befürchten.

 

Haushalte und soziale Einrichtungen sind besonders geschützt

Insbesondere Haushalte und schützenswerte Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime gehören nach dem Notfallplan zu den besonders geschützten Gaskunden. Auch Fernwärmekraftwerke sind als schützenswert eingestuft und werden weiterhin mit Gas versorgt. Diese Versorgung hat Vorrang vor großen Industrieabnehmern.

Die Frühwarnstufe ist die erste von insgesamt drei Warnstufen im Notfallplan Gas der Bundesregierung - Stufe zwei ist die Alarmstufe, Stufe drei die Notallstufe. In der Frühwarnstufe geht es zunächst darum, dass sich die Marktakteure und die Politik auf mögliche Engpässe einstellen und einen gemeinsamen Krisenstab bilden. Das betrifft Gashändler und Lieferanten sowie die Betreiber von Gasfernleitungen und den überregionalen Gasnetzen.

Als Netzbetreiber in Unna entscheiden die Stadtwerke nicht selbst über Maßnahmen, die die Gasversorgung stabilisieren. Sie werden, im Bedarfsfall, in weiteren Stufen von dem vorgelagerten Fernleitungsnetzbetreiber zu Maßnahmen angewiesen werden, die den Gasverbrauch senken - beispielsweise indem sie große industrielle Abnehmer auffordern müssen, eigenverantwortlich ihre Gasflüsse zu drosseln. „Thyssengas würde uns auffordern, im Falle einer Mangellage den Verbrauch zu reduzieren“, erläutert der technische Prokurist Dietmar Biermann.

„Allgemeine Panikreaktionen sollten dennoch vermieden werden, dazu gibt es aktuell keinen Grund,“ sagt Jürgen Schäpermeier.